Ich nehme an einem Kurs teil, bei dem es darum geht, an seiner Sichtbarkeit zu arbeiten und die erste Aufgabe hatte es schon in sich – wie wird sich die Welt verändern, wenn ich Erfolg habe… Ich meine, ich mach das ja schon eine Weile und würde mich nicht als „nicht-erfolgreich“ einschätzen… aber wie das so ist: Nach oben ist immer noch Luft Also hab ich mich hingesetzt und mal alles niedergeschrieben:
Was für eine Welt entsteht, wenn ich Erfolg habe?
Wenn ich Erfolg habe, wird sich die Welt für Pferdebesitzer und ihre Pferde drastisch verändern!
Veränderungen für die Pferde:
- Die Pferde werden erleben, dass die Menschen auf sie Rücksicht nehmen. Noch viel viel mehr, als das heute der Fall ist. Sie werden spüren, dass der Mensch zu ihnen kommt, nicht, weil er was von ihnen will, sondern weil er die Gemeinschaft mit ihnen genießen will.
- Die Pferde werden artgerecht gehalten. Ausnahmslos.
- Die Pferde lernen, dass sie ihrem Menschen wirklich vertrauen können – und zwar bedingungslos. Sie wissen, dass sie sicher sind: Dadurch, dass der Mensch spürt, wie es ihnen geht, kann er sie wahrnehmen ohne sie zu verurteilen. Ohne emotional zu werden. Ohne sich selbst zu verurteilen. Ohne das Pferd zu beschuldigen, wenn Dinge nicht klappen.
- Pferde werden am Gatter stehen und nur darauf warten, dass der Mensch endlich kommt und etwas mit ihnen unternimmt. Beim Menschen kann das Pferd sich fallen lassen und sicher fühlen.
- Die Pferde wissen, dass sie mit ihrer Körpersprache verstanden werden. Sie werden nicht dressiert und mit Tricks „erzogen“ sondern gehen eine tiefe Bindung und Beziehung mit ihrem Menschen ein. So ist wahre Kommuniktation auf Augenhöhe möglich.
- Die Pferde sind bereit, sich auf den Menschen einzulassen. Sie sind ehrlich und klar in ihrer Körpersprache, tote Pferdeaugen wird man nicht mehr sehen. Nur noch wache, helle Köpfe, die sich freuen, dass sie in ihrem Sein und Wesen gefördert werden.
- Die Pferde werden ein starker Fels in der Brandung sein, wenn es seinem Pferdemenschen mal nicht gut geht. Weil es die Gegenseitigkeit und Vertrauen und Wertschätzung genauso in die Beziehung hineingibt, wie der Besitzer.
Veränderungen für die Menschen:
- Die Menschen, die mit Pferden zu tun haben, werden erkennen, dass die Wahrheit in ihnen selbst steckt und niemand sonst ihnen sagen kann, welchen Weg sie gehen müssen. Sie werden erleben, dass sie selbst verantwortlich sind, ob etwas klappt oder nicht. Nicht der Trainer, nicht das Pferd, nicht die (vorhandenen oder nicht vorhandenen) Hilfsmittel, nicht die Umstände oder Gegebenheiten.
- Die Menschen, die mit Pferden zu tun haben, entwickeln ein intrinsisches Selbstbewusstsein: also ein Selbstbewusstsein aus sich selbst heraus, nicht durchs Außen beeinflusst z.B. durch Lob von anderen, statt dem tiefen Erkennen der eigenen Selbstwirksamkeit und dem Einfluss, den sie auf ihr Pferd haben.
- Stallbesitzer werden sich den neuen Ansprüchen beugen müssen – ausreichend Lauffläche für gestreckten Galopp, 24/7 Raufutter frei zur Verfügung, die Standards der Haltungsbedingungen verändern sich drastisch – zugunsten der Pferde!
- Die Pferdebesitzer werden erleben, wie sich das Selbstbewusstsein, dass sie durch ihren Weg mit ihrem Pferd erlernen, immer weiter ausweitet, so dass sie auch in anderen Lebensbereichen krasse Veränderungen erleben werden. Die Partnerschaft gelingt, weil die Kommunikation besser klappt. Eigene Bedürfnisse werden stärker wahrgenommen und auch die Verantwortung erkannt, dass nur man selbst für diese Befriedigung zuständig ist und nicht die Menschen um sie herum.
- Die Menschen werden in der Lage sein, sich bei ihrem Pferd vertrauensvoll fallen lassen zu können, ohne Sorge zu haben, dass das Pferd die Situation für sich ausnutzt oder eine gefährliche Situation entsteht. Ausritte am langen Zügel, Tränen laufen lassen, einfach sein wie man ist, ist beim Pferd kein Problem mehr. Die Menschen brauchen keine künstliche Stärke demonstrieren, damit das Pferd sich unterordnet und gefügig ist – durch die Bindungs- und beziehungsorientierte Arbeit werden diese Fake-Verhaltensweisen absolut und 100% überflüssig.
- Das Monopol von Trainern, die ihre Schüler von sich abhängig machen, ist vollständig abgebaut. Ein gegenseitiger Umgang von Respekt und Wertschätzung ist eingezogen. Anschreien, erniedrigende und entmutigende Worte aus dem Mund eines Trainers werden als das angesehen was es ist: Inkompetenz seitens des Trainers und diese Trainer haben keine Plattform mehr. Weil die Pferdemenschen wissen, dass Training nur mit dem Herzen passieren kann und in einem Tempo, das zu ihnen selbst und ihrem Pferd passt.
- Das Selbstbewusstsein der Pferdebesitzer ist so groß, dass keine Abhängigkeit zum Trainer mehr entsteht sondern ein echter Austausch stattfindet, bei der kein hierarchisches Gefälle da ist, sondern auch der Trainer viel von seinem Schüler lernen kann.
- Viele Glaubenssätze, wie, dass das Pferd nun mal ein Fluchttier ist und man IMMER damit rechnen muss, das was passiert, gehören der Vergangenheit an. Denn alle Menschen haben erkannt, dass es an ihnen ist, ob das Pferd sich sicher fühlen kann – und sich verlässlich verhält.
- Der Glaubenssatz, dass man das Pferd täglich trainieren muss, ist ebenfalls überholt. Denn da die Haltung absolut optimal auf die Bedürfnisse der Pferde eingerichtet ist, hat der Pferdebesitzer nur noch die Pflicht, sich mental auf sein Pferd einzulassen. Und sich auch mal die Auszeit zu nehmen, wenn er sie benötigt. So verschwindet der Druck, der auf den Pferdemenschen lastet und sie können die Zeit mit ihrem Pferd wieder genießen.
Wenn ich Tausende Menschen erreiche, die die bindungs- und beziehungsorientierte Arbeit mit dem Pferd leben, wird die Pferdewelt vollkommen reformiert! Eifersüchteleien und Neid werden komplett aus dem Stallalltag verschwinden, ebenso wie Lästereien oder andere verletzende Unarten. Die Stallmenschen sind ein Team, bei dem jeder den anderen supportet, wo er nur kann. Ein Ort, an dem man so sein darf, wie man ist, in dem man angenommen ist, aufgefangen wird und einfach frei sein kann. Luft holen kann, vom Alltag. Von den Problemen.