Du kannst diesen Blogbeitrag auch gern als Video anschauen oder als Podcastepisode anhören:

Heute schildere ich dir, wie es mir in dem Jahr, in dem ich die Angstreiterchallenge ohne Lives durchgeführt habe, ergangen ist. Nachdem ich mich im letzten Jahr, was meine öffentliche Sichtbarkeit angeht, recht stark zurück gezogen hatte, möchte ich aher heute mal wieder etwas aus dem Nähkästchen plaudern.

Zunächst mal für alle, die neu sind, und die mich noch nicht kennen:

Mein Name ist Marina Lange und ich bin Naturalkids® Beziehungscoach für Mensch und Pferd. Ich arbeite leidenschaftlich gern mit Pferdebesitzern, die aus diversen Gründen Ängste bei, mit, auf, neben, unter ihrem Pferd entwickelt haben. 2016 habe ich die erste Angstreiterchallenge als kostenloses Online-Angebot durchgeführt.

Wenn du also z.B. mit deinem eigenen Pferd schon mal ein blödes Erlebnis hattest und jetzt irgendwie nicht wieder zurück zu der Lockerheit und Losgelassenheit findest, die du vorher gehabt hast oder wenn du vielleicht mit einem anderen Pferd ein doofes Erlebnis hattest, das mit deinem jetzigen Pferd nichts zu tun hat, du aber dieses Erlebnis auf dein Pferd projiziert oder aber auch, wenn du überhaupt keine Ahnung hast, warum du plötzlich mit einem mulmigen Gefühl zum Pferd fährst – und dich ertappst, dass du wieder lieber nur den Stall ausmistest, statt das zu tun, weshalb du eigentlich dein Pferd besitzt, dann bist du hier genau richtig.

Ich möchte dir eine Geschichte erzählen…

Doch bevor ich das tue, möchte ich dich gern einmal zurückführen an einen ganz besonderen Zeitpunkt. An eine Zeit, in der es dir noch anders ging als heute:

Es ist der Zeitpunkt, als du dir dein Pferd gekauft hast. Als du dich entschieden hast und gesagt hast “ja, das wird mein neuer Begleiter fürs Leben werden”.

Halt mal kurz an, schließ die Augen und erinnere dich. Daran, wo du es zum ersten Mal gesehen hast… wie er oder sie ausgesehen hat… wie du zum ersten Mal den Wind aus den Nüstern auf deiner Haut gespürt hast… Wie du das erste mal das Fell gestreichelt hast und wusstest “JA, der (oder die) ist es!”

Und du hast dir sicherlich auch schon ausgemalt, was du mit diesem Pferd alles Tolles erleben wirst… was war es?… 

Waren es Ausritte? Allein? Oder mit Stallfreunden? Wo? im Wald? Am Strand? Hast du von Wanderritten geträumt? Oder hattest du eher ein Bild im Kopf, bei dem es um das Absolvieren bestimmter Manöver auf dem Reitplatz ging? Vielleicht die Teilnahme und der Sieg deines ersten Turniers? Die Aufregung und dann zu wissen, du warst die Beste und bekommst die gelbe Schleife?

Als ich damals (2004) mein erstes Pferd kaufte, lief es nicht so, wie ich es mir in einen Träumen immer so schön ausgemalt hatte… Ich wusste schon sehr genau, was ich mit meinem Pferd alles tun wollte. Nur der Weg dorthin, der war nicht gradlinig, wie wenn man auf der Autobahn schnell von Hamburg nach München fährt…

Es war eher ein Kampf durch einen dichten Dschungel. Mit Dornen. Und ekeligen Insekten (Wer mich kennt, weiß, dass man mich mit einer Spinne zum Marathonläufer machen kann! Nicht, weil ich Angst habe – sondern weil ich mich so furchtbar vor ihnen ekele… aber es ist von Jahr zu Jahr besser geworden).

Ich werde nie vergessen, als ich, nach 50 Millionen Stunden des Grübelns mitten im Studium die Entscheidung traf, mir ein Pferd zu kaufen. Meine Familie reagierte, wie sie immer reagierte: „Waaas, das geht nicht! Das ist viel zu teuer! Und wie willst du das denn schaffen? Kind, sei doch vernünftig!“…

Dann folgte eine Aufzählung der Punkte, über die ich mir schon vorher sooo viele Sorgen gemacht hatte – und fast wäre ich wieder am Anfang der Gedankenspirale gelandet – wenn nicht… ja… wenn nicht eine kleine leise Stimme immer wieder zu mir geflüstert hätte und gesagt hätte „hey, es ist DEIN Leben und nicht das deiner Familie! Du musst DEINE Träume leben, nicht deren. Denn es geht darum, dass DU glücklich werden willst. Und nicht, dass du auf der Welt bist, um deine Familie zufrieden zu stellen.“

Die kleine zarte Stimme

Kennst du diese kleine, zarte Stimme? Damals habe ich mich dafür geohrfeigt, dass ich auf sie gehört hatte… Zugegeben, es wäre einfacher gewesen, weiterhin eingeschüchtert und ohne Selbstvertrauen in meinem Zimmer zu hocken und zu lernen oder andere Menschen in den Mittelpunkt meines Lebens zu stellen…

Ich bin ehrlich: Die erste Zeit, als mein Pferd neu war, war es ganz ganz schlimm. Weil nichts funktionierte. GAR NICHTS. Ich konnte ihm nicht die Hufe heben (er hatte schlimm Mauke und wollte sich irgendwann nicht mal mehr an den Beinen anfassen lassen), ich konnte mit ihm nicht spazieren gehen, weil er sofort auf 180 war, geschweige denn, dass ich mich traute, aufzusteigen. Von meinem einstigen Traum, im Galopp am Strand frei ohne alles reiten zu können (jaaaa, der Wendy-Traum, den jedes Mädchen im jungen Alter hat), war nichts mehr übrig. Desty war einfach so… so… unberechenbar für mich. Ich konnte nicht einschätzen, wann es wieder losging und so tat ich mit ihm… nichts… und hatte ein schlechtes Gewissen, weil ich ihm einfach nicht gerecht werden konnte.

Ich fühlte mich schuldig und mein Selbstbewusstsein war im Keller. Mit den anderen Pferden, die ich geritten bin, war es immer gut. Ich habe sogar die Verkaufspferde einer Pferdehändlerin trainiert, damit sie gut verkauft werden konnten und hatte immer von mir gedacht, dass ein eigenes Pferd vom Umgang her kein Problem sei.

Es sah schon so aus, als ob meine Familie Recht behalten sollte. Das wird nichts, ich bin nicht fähig, ein eigenes Pferd zu haben. Ich habe viel geweint, war verzweifelt, fühlte mich schuldig – schuldig meinem Pferd gegenüber (weil ich ihm nicht das bieten konnte, was ich dachte, was er braucht), schuldig meiner Familie gegenüber (weil ich nicht auf sie gehört hatte, sie hatten ja offenbar recht). Ich hatte schlimme Gedanken über mich selbst, glaubte nicht mehr an mich, hielt mich für unfähig, wertlos und hatte das Gefühl, bei allen anderen klappt es, bei mir nicht, also liegt es an mir und ich bin es nicht wert, dass es bei mir gut gehen könnte.

Ich wollte es allen beweisen (vor allem meiner Familie) und es ging alles schief und es bewahrheitete sich, was sie prophezeiten…

Und dann passierte etwas, das mein ganzes Leben verändern sollte…

Der Ausritt, der alles veränderte…

Ich war am Boden zerstört, permanent zu scheitern und doch versuchte ich es immer wieder… Ich versuchte immer wieder, mich mit meiner Angst zu konfrontieren, weil ja jeder sagte „du musst dich da nur durchsetzen…“ oder „…zeig dem doch mal, dass du der Boss bist…“

Der schlechteste Rat, den ich bekommen hatte, war, einfach so zu tun, als hätte ich keine Angst… denn, als ich das probierte, passierte folgendes:

Ich nahm all meinen Mut zusammen und machte Desty fertig und nahm mir vor, auszureiten. Mein Plan war, eine Runde zu reiten, eine Kleine nur, und dann wieder zurück.

Gesagt, getan. Ich stieg auf und wir ritten los… NICHT…

Denn: Desty weigerte sich. Freunde vom Hof halfen mir letztendlich, Desty in Gang zu bringen, indem sie von hinten trieben und von vorne zogen… nun gut. Wir waren auf dem Weg… Und wir ritten. Und ich tat weiter so als hätte ich keine Angst. Mein Herz pochte und meine Zügel (Lederzügel) glitten mir immer wieder durch die Finger, weil ich so schweißnasse Hände hatte von dem Stress. Wider Erwarten lief es dann auch erstaunlich gut. Ich hab sogar versucht zu traben, es aber schnell wieder sein gelassen, als ich merkte, dass ich ihn a) nicht sitzen konnte und b) er den Kopf hochriss und so überhaupt nicht entspannt war.

Alles in allem war ich zufrieden und begann, mich zu entspannen. „Wenigstens ein Schritt-Ausritt wäre ja schonmal ein Anfang“, dachte ich mir…

Bis…

Die Pfütze

Ja… bis wir auf dem Rückweg (du erinnerst dich, ich wollte eine Runde reiten) auf dem Weg auf eine RIESENGROSSE Pfütze trafen. Sie war so groß, dass sie quer über den gesamten Weg ging. Links und Rechts neben dem Weg waren so typische Entwässerungsgräben. Es gab also nur den Weg geradeaus durch die Pfütze, oder aber die gesamte Strecke wieder zurück.

Und es wurde langsam dunkel und kalt.

Desty schnaubte und rammte die Hufe in den Boden. Ich versuchte ihn zu überreden. Redete auf ihn ein, trieb ihn vorwärts. Nichts half. Abzusteigen traute ich mich nicht, ich würde nicht wieder aufsitzen können ohne Hilfe (weil er ja so groß war…). Ich trieb und trieb und wir schaukelten uns gegenseitig hoch. Es wurde dunkler und kälter… Desty begann zu schwitzen und schnaubte… Er wollte partout nicht durch die Pfütze.

Um das Ganze abzukürzen: Desty stieg, stolperte rückwärts, da ich damit nicht gerechnet hatte, verlor ich das Gleichgewicht, riss Desty mit mir und wir fielen zusammen in den linken Graben. Er mit dem Hintern voran fast auf mich drauf. Gottseidank konnte er sich mit den Vorderbeinen halten und kletterte vorwärts wieder aus dem Graben heraus. Ich lag da. Im Graben, die Zügel fest umklammert und mit den Nerven fix und fertig.

Ich heulte Rotz und Wasser, vollkommen unter Schock, ging mit Desty den Rest des Weges nach Hause und schwor mir: Es muss sich JETZT etwas ändern!

Ich war kurz davor, aufzugeben! Ich war frustriert und wütend und mein Selbstvertrauen war im Keller, lief ich doch Gefahr, dass meine Familie recht behalten würde…

Dann passierte etwas. Etwas Großes!

Etwas, was passieren musste, und was jedem passieren wird, der sich auf die Reise mit seinem Pferd macht:

Die Transformation

Ich wurde mutig! Nicht nur ein bisschen, sondern STARK! Und je mutiger ich wurde, desto besser wurden die Ergebnisse! 

Es war kein spezieller Trainer (zugegeben, meine Erfahrungen mit Trainern waren eher ernüchternd und bewirkten eher das Gegenteil von dem, was ich mir gewünscht hatte – nämlich selbstbewusst mit meinem Pferd umgehen zu können und eine innere Sicherheit auszustrahlen).

Es war auch keine Therapie… Es war auch keines der vielen Pferdebücher, die ich im Schrank stehen hatte.

Es war die Methode, die ich entwickelt hatte, die einfach funktionierte!

Bis kurz vor der Erkenntnis, was ich brauchte, damit es funktionieren würde, hatte ich immer noch die Vermeidungstaktik als die Strategie meiner Wahl genutzt. Ich fuhr nur noch zum Abäppeln zum Pferd, putzte ihn ab und zu und schaute ihm zu, wie er graste.

Ich hatte keine Strategie, weil ich dachte, dass sich das irgendwie durch irgendetwas schon ändern würde. Wenn ich nur mutig genug wäre. Wenn ich nur noch besser schauspielerte, dass ich keine Angst hätte, damit mein Pferd sich auch davon nicht mehr anstecken lässt.

Ok… es funktionierte nicht. Logischerweise funktionierte es nicht.

Aber in dem Moment, wo ich begann, SPEZIFISCHE Dinge zu tun, die ich mit Hilfe meiner Methode herausgefunden hatte, in dem Moment war ich in der Lage, meine Emotionen und das Verhalten meines Pferdes in den Griff zu bekommen. Schritt für Schritt.

Als ich realisierte, dass es irgendwie voran ging, war ich zunächst ungläubig. Vertraute mir selbst nicht, dass ich tatsächlich einen Weg gefunden hatte. Aber: Meine Methode FUNKTIONIERTE!!!

Ich begann fortan, meine Methode in meiner Arbeit mit Kindern und Pferden einzusetzen – Naturalkids® war geboren!

2013 nahm ich die Herangehensweise an die Arbeit mit Pferdebesitzern im 1:1 Coaching. Anschließend übernahm ich die Admin-Tätigkeit in der Angstreiter-Facebookgruppe und half dort den Teilnehmern, ihre Emotionen in den Griff zu bekommen und ihre Ängste zu überwinden.

Ich bin ehrlich mit dir: Ich kam nicht mehr hinterher. Die Probleme, die die Leute hatten, waren so groß und so umfangreich, dass ich es nicht schaffte, jedem zu helfen, einfach, weil meine Zeit begrenzt war…….

Was ist die Angstreiterchallenge und wie ist sie entstanden

Es war an einem verregneten Tag im Februar 2016…

Ich hatte wieder ein Pferd-Reiter-Paar erfolgreich aus meinem Coaching verabschiedet und sie mit einem sicheren Gefühl in die gemeinsame Zeit entlassen,

als mir klar wurde, dass es in meinen Coachings mit Pferdebesitzern eigentlich immer nur um eine zentrale Sache ging: Konkrete Punkte herauszufinden und die Teilnehmer meiner Coachings (ich nenne sie Coachees) anschließend dann in den Bereichen fit zu machen, in denen sie noch keine ausreichenden Skills hatten.


Ich stellte jedem Coachee im Prinzip dieselben Fragen, ging die selben Schritte durch und zum Schluss war es nur noch ein kleiner Schritt, einen klaren Weg zu erarbeiten, der dann an das gewünschte Ziel führte.

Zu dem Zeitpunkt war ich bereits längere Zeit Administratorin der Angstreitergruppe auf Facebook und stellte auch dort immer wieder die selben Fragen, machte die selben Aussagen, traf dieselben Wertungen (z.B. was die Notwendigkeit von Sicherheitsreitwesten und Co. betrifft) und die Gruppe wuchs und wuchs. Damals hatten wir knapp 600 Teilnehmer und ich kam schon kaum hinterher und beschränkte mich fortan aufs rein technische Administrieren – was mich aber nicht glücklich machte.

Schlaflose Nacht


So lag ich in dieser Nacht in meinem eigentlich sooo gemütlichen Bett, mein Kopf war voller Gedanken und ließ mich nicht schlafen.

Ich wälzte mich hin und her, bis ich schließlich aufstand und die Gedanken in mein Tagebuch schrieb. In mehreren Stunden und nach 30 vollgeschriebenen Seiten stand er dann: Der erste Entwurf der Angstreiterchallenge.

Von da an ging es dann Schlag auf Schlag! Eine Homepage wurde erstellt, auf der die Teilnehmer sich mit ihrer E-Mailadresse eintragen konnten, und der Rest – so nahm ich mir vor – sollte dann „on the flow“, also auf dem Weg von Tag zu Tag, entstehen, um mich an den (bis dahin noch fiktiven) Teilnehmern zu orientieren.Mein Wunsch war es, ca. 60 – vielleicht 100 Leute für mein Projekt zu gewinnen. Ich hatte so etwas noch nie gestartet, ich konnte also nicht einschätzen, ob mein Ziel zu hoch gesetzt war.

Und so begann ich, meine „fixe Idee“, wie ich die Challenge bis dato nannte, in der Angstreitergruppe und in ein paar mir bekannten Facebook-Gruppen zu teilen. Am 12.02, also knapp 12 Tage nach meiner ersten Idee erschien der erste Facebook Beitrag in der Angstreitergruppe:

“Hallo ihr Lieben, mir dümpelt da etwas im Kopf herum, schon seit einiger Zeit… Und so langsam ist es im Entstehen. Ich lese immer wieder von Menschen mit eigenem Pferd und ihren Ängsten und Unsicherheiten – und ich selbst kenne Ängste ja auch und weiß, wie schwer es ist, diese zu überwinden – nicht nur durch meine Klienten, sondern auch aus eigener Erfahrung. In letzter Zeit stolpere  ich immer wieder über sogenannte Facebook-Challenges, bei denen eine Anzahl vonTeilnehmern sich mit einer bestimmten Thematikeine bestimmte festgelegte Zeit auseinandersetztund sich gegenseitig unterstützt und motiviert.

Und ich habe den inneren Wunsch verspürt, soetwas für euch, die ihr Angst habt oder unsicherseid mit eurem Pferd, auf die Beine zu stellen.Ich stehe noch ganz am Anfang, es ist alles erst ingroben Strukturen da, aber ich würde mich sehrfreuen, wenn so etwas zustande kommen würde.

+++++ Wer Interesse hat, das ganze weiter zu verfolgen+++++

der geht auf folgende Homepage: (Anm. von Marina: Hier kam dann der Link zur Startseite, diese existiert allerdings nicht mehr. Wenn du dich heute eintragen möchtest, so kannst du das gern hier tun:

http://angstreiterchallenge.de) und trägt sich ins Formular ein. Ihr werdet dann über alle Neuigkeiten meiner Planung informiert und dürft auch ein bisschen mitbestimmen, wohin die Reise gehen wird!

Also bitte, wer wirklich Interesse hat, trägt sich einfach ein!)

Alles liebe,

eure Marina Lange“

 

Und dann kamen plötzlich die ersten Anmeldungen und als nach ein paar Tagen schon die 150 Teilnehmer-Grenze überschritten war, wurde ich nervös. Jetzt musste alles gut gehen. Ich erstellte eine Umfrage zur Angstreiterchallenge, um meine Teilnehmer besser kennen zu lernen und Gemeinsamkeiten herauszufinden.

 Etwa die Hälfte aller bisher angemeldeten Teilnehmer nahmen daran teil. Da zu diesem Zeitpunkt die Länge der Angstreiterchallenge noch nicht feststand, ließ ich die Teilnehmer wählen, was

ihnen am liebsten wäre. So kristallisierte sich ein deutlicher Trend heraus. Mit über 50% wurden die 21 Tage gewählt. Mit einer Mehrzahl von 42 % entschieden sich die Teilnehmer für einen Input, der nicht mehr als 30 Minuten täglich Zeit in Anspruch nimmt.

Wusstest du übrigens, dass neue Gewohnheiten tatsächlich mindestens  21 Tage Wiederholung brauchen, um sie zu etablieren? Also hatten meine Teilnehmer damals schon ein ziemlich gutes Händchen für die Dauer „ihrer“ Challenge, oder?

Dauer und Inhalte der Angstreiterchallenge wurden entwickelt

Anfang April 2016 setzte ich mich an die Detailplanung. Meine zuvor erstellte Facebook-Gruppe zur Angstreiterchallenge füllte sich zunehmend. Die Spannung stieg.

Am 02.05.2016, knapp 8 Wochen nach der ersten Idee und meiner schlaflosen Nacht öffnete die Angstreiterchallenge zum ersten Mal ihre Pforten. Mit über 600 Teilnehmern!

Hier findest du übrigens ein paar Tipps von Teilnehmern, die die Angstreiterchallenge absolviert haben: https://blog.naturalkids.de/tipps-zur-teilnahme-an-der-21-tage-angstreiterchallenge/

Jetzt fragst du dich bestimmt:

Warum wollte ich die Angstreiterchallenge Evergreen machen

Ich habe von 2016 bis Ende 2021 insgesamt 13 Angstreiterchallenges durchgeführt. Mal mit mehr Teilnehmern, mal mit weniger Teilnehmern. Und ich begann, die Daten, die sich im Laufe der Zeit so ansammeln, auszuwerten.

Ich fand heraus, dass sich zwar unglaublich viele bei der Angstreiterchallenge anmeldeten, aber nur etwa 25% bis zum Ende durchhielten. Das fand ich sehr schade, denn die Ergebnisse der Challenge waren überragend!

Andrea schrieb mir in einem Feedback, dass sie durch die Angstreiterchallenge in der Lage ist, kurze Runden in allen 3 Gangarten mit ihrem Pferd zu drehen.

und Petra mit ihrem Isländer möchte ich gern zitieren:

„…Inzwischen genieße ich schon wieder kleine Ausritte, sogar nur mit dem Fellsattel, hatte eine total entspannte Begegnung mit 3 Motorradfahrern im Wald und bin zum ersten Mal seit Ewigkeiten eine Runde auf der Ovalbahn galoppiert…MIt diesem Wissen kann ich das Reiten und allgemein die Zeit mit meinem Pferd wieder entspannt genießen und das hat diese Challenge ermöglicht. Danke!“

Manche haben große Erfolge gehabt, wie z.B. Susanne:

„Ich bin am Freitag das erste Mal, seit die Angst anfing, wieder alleine über 2 Stunden raus, mit Pferd und Hund, und die Angst war zu 98% weg“

Und manche auch eher kleine wie z.B. Jule

“Also ich bin heute mutig aufs Pony gekrabbelt und bin das erste mal seit Jahren (seit meinem Unfall nicht mehr im Gelände gewesen) über den Hof geritten”

Aber Erfolge gab es noch und nöcher. Neben den vielen Anmeldungen kamen aber auch viele “Gründe”, warum nicht durchgehalten wurde, ja, warum die ARC noch nicht einmal begonnen wurde…:

“Ich hatte auf der Arbeit zu viel zu tun” oder

“Ich hab gerade Urlaub, da passt es einfach nicht”… 

Veronika schrieb:

“Ich dachte, ich habe mehr Zeit dazu, bin im Dezember Mama geworden und leider habe ich es deshalb noch nicht geschafft. Weil neben Pferd, Baby und Haushalt mich im Moment einfach der Schlaf noch einholt. Ich hoffe es bessert sich bald und ich kann mehr teilhaben, 

Vielen Dank! „

Oder Laura:

“Ich hätte furchtbar gern aktiv Teilgenommen, allerdings haben wir einen landwirtschaftlichen Betrieb und aufgrund des ganzen Regens und des starken Windes hatten wir so viel zu tun!”

 

Svetlana schrieb:

“Ich habe zurzeit private Sorgen mit meinem Sohn und dem Jobwechsel und fange jetzt mit meinem Trainerschein C an. Ich war nur im Dauerstress und habe kaum Zeit für mich bekommen, deshalb habe ich diesmal nicht mitgemacht, aber ich habe von meiner Freundin gehört, wie toll es war und bin mir sicher, dass ich beim nächsten Mal, wenn es besser ist, mitmachen werde.

Ich danke dir :)”

 

Du siehst, es gab viele verschiedene Gründe. 

Man kann nun mehrere Schlüsse daraus ziehen. Ich zog die folgenden (unter anderem):

Was waren die Schwächen der Angstreiterchallenge, die ich durch das Evergreen auszumerzen versuchte

Mein Ziel war es, möglichst vielen Pferdemenschen zu helfen. Und ich bekam viel Feedback, dass sich beim nächsten Mal angemeldet wird, aber JETZT GERADE, wo die Angstreiterchallenge mit Live stattfindet, passt es leider nicht… 

Aber die Angstreiterchallenge, die Plattform, die Videos, all das kostet auch sein Geld. Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie viel Arbeit so eine Challenge macht, damit ihr zuverlässig jeden Tag euer Video bekommt, euch problemlos (nahezu) einloggen könnt und vor allem: Eure Daten bei uns auf dem Server sicher sind! Wir arbeiten aus dem Grund auch nicht mit Standard-Mailversendern wie Active Campaign oder so zusammen. Weil mir deine Daten und deine Privatsphäre am Herzen liegen. 

Glücklicherweise wird der anschließende Onlinekurs für die Challenge-Teilnehmer, die im Anschluss weiter von mir lernen möchten, recht gut angenommen, so dass sich mir die Möglichkeit bot, die Angstreiterchallenge als jederzeit zugänglichen Evergreen-Kurs anzubieten. 

Was brauchte es für die Angstreiterchallenge Evergreen?

Dafür braucht es ein paar mehr Dinge, die wir programmieren mussten, damit die Mails pünktlich ausgesendet werden, die Seiten der Angstreiterchallenge zuverlässig geöffnet und wieder geschlossen werden und ohne Chat und ohne Lives und persönlichen Support mussten auch die Inhalte ein Stück weit angepasst werden.

Am 01.01.2022 war es so weit, die Angstreiterchallenge-Evergreen öffnete die Pforten. Fortan konnten sich alle Pferdemenschen direkt anmelden und ohne Wartezeit auf den nächsten Termin zur Live-Angstreiterchallenge. Und ich dachte, ich hätte jetzt auch weniger Arbeit und könnte mich entspannt einem Projekt widmen, was seit 2016 ein bisschen ins Hintertreffen gerückt war: Meine Ausbildung zum Naturalkids® Trainer und parallel dazu die Ausbildung zum Naturalkids® Beziehungscoach für Mensch und Pferd…

TO BE CONTINUED…