Etwas verändert sich in mirEtwas verändert sich in mir.

Ich merke immer mehr, dass ich aus dieser schnelllebigen Zeit aussteigen möchte. Meine letzten zwei Blogbeiträge zeichnen eine deutliche Tendenz ab, dass ich in einem Prozess der Veränderung stecke. Soeben habe ich ein Video gesehen, eines der wenigen Dinge, die ich tatsächlich an der heutigen Zeit schätze: YouTube. Aber nicht die Kurz-Videos, die Shorts – die Überscrolle ich immer… ich meine die großen, langen, informativen und intellektuell unterhaltsamen Videos wie z.B. Astro-Tim oder Leschs Kosmos… Gern auch mal eine Reportage oder Nord-Story…

Ein Youtuber ist mir dabei ganz besonders ans Herz gewachsen: Joseph DeChangeman.

Er macht Selbstexperimente und sein aktuelles Experiment hat mich sehr berührt. Es lautet:

„Ich habe meine Bildschirmzeit durch Bücher lesen ersetzt.“

Dass wir alle heutzutage viel zu viel am Smartphone hängen, ist hinlänglich bekannt. Und das Apps wie Tiktok oder das Konsumieren von kurzen Videos süchtig machen und im Gehirn negative Auswirkungen haben, wissen möglicherweise auch einige, aber leider längst nicht alle. Hand aufs Herz – konsumierst du Reels? Hast du mal beobachtet, wie du reingesogen wurdest? Das Dopamin bei den niedlichen Katzen-Videos oder den Fail-Videos dich zum grinsen gebracht haben? Emotionen ausgelöst haben, die mit dem nächsten Swipe wieder verschwunden und durch eine neue Emotion ersetzt wurden?

Früher war alles besser…

Ich habe als Kind einen Großteil meiner Zeit mit Lesen verbracht. Es gab kein Buch, dass ich nicht gelesen habe. Es spielte keine Rolle, welches Genre, welche Dicke, welche Schriftart, ich habe es gelesen. Am liebsten natürlich Pferdebücher. Auch in jungen Erwachsenenalter habe ich viel gelesen. Seit ich selbstständig bin, hat das drastisch abgenommen.

Die heutige Zeit hat mich verändert…

Heute lese ich nur noch Fachbücher, am Smartphone, oder Dinge, die für mein Business relevant sind.

Und mir wird immer mehr bewusst, dass ich mein Leben ändern möchte.

Eine tiefe Sehnsucht in mir

Ich möchte wieder mehr Zeit mit lesen verbringen. Ich möchte wieder mehr Zeit damit verbringen, in fremde Welten einzutauchen, den Protagonisten im Buch nahe zu sein und mit zu fiebern, wenn sie ihre Abenteuer bestreiten.

Der Konflikt

Doch wie soll das funktionieren in einer Welt, die so schnelllebig ist? In einer Welt, in der man nicht mal eine halbe Stunde sein Smartphone aus der Hand legen kann, weil man dann nicht mehr erreichbar ist.

Ich sehne mich nach der Zeit, wo ich die Tür zu machen konnte, das Telefon ausstöpseln und einfach Ruhe genießen. Heutzutage: undenkbar! Was wenn was mit den Pferden ist? Oder mit meiner Mutter? Ich muss erreichbar sein, jederzeit immer und überall.

Auch wenn ich versuche, mich auf ein Buch zu konzentrieren, schweifen meine Gedanken ständig ab und ich greife zum Handy.

Erste Schritte…

Ich erinnere mich an mein erstes Quartal, bei dem ich tracken wollte, wie viel ich lese. Im ersten und zweiten Monat habe ich je ein Buch gelesen. Fachbuch. Hat mich auch weitergebracht. Wann habe ich zum letzten Mal einen Roman gelesen? Ewig her… Was muss in meinem Leben verändert werden, damit ich wieder mehr Zeit habe, zu lesen? Abzutauchen in Fantasiewelt und mich mitreißen zu lassen. Die Zeit um mich herum vergessen…

Es entwickelt sich weiter…

Ich merke, dass sich alles in mir drin sträubt, wenn es darum geht, Content zu produzieren, der kurzlebig ist und 30 Minuten nach der Veröffentlichung in der Versenkung des Algorhythmus von Social Media verschwindet. Ich merke, wie gut es mir tut, zu schreiben, bzw. zu diktieren, denn das tue ich aktuell. Ein Vorteil der heutigen Zeit. So kriegt man seine Gedanken schneller zu Papier.

Wenn ich an das Thema „Videos drehen“ denke, merke ich, dass ich meine Motivation auch eher dahin bewegt, längere Videos zu produzieren, weniger produzieren, dafür aber hochwertig, anstatt dieses Schnelllebige mit den kurzen Videos Reels, Shorts, jeden Trend mitmachen zu müssen… Das ist einfach nicht meins. Ich möchte dort gerne aussteigen, weiß aber, dass das natürlich auch Konsequenzen hat in Bezug auf mein Unternehmen und meine Existenz.

Ich trage Verantwortung! Und es war mir NICHT BEWUSST!!!

Fakt ist: ich möchte nicht dafür verantwortlich sein, dass Leute durch mich weniger Konzentrationsfähigkeit haben, ihr Gehirn auf „Ablenkung programmieren“ weil ich diesen Trend mitmache und kurze Impuls-Videos mache. Ich möchte mit meinen Inhalten Menschen bereichern, begeistern und befähigen, sich selbst positiv zu entwickeln. Nicht immer mehr Rückschritte zu machen, zu degenerieren…

Wenn du mehr über die Folgen von Social Media und der Kombination mit Lesen erfahren willst, schau dir das Video von Joseph an! Es ist Augenöffnend… Er hat auch noch weitere Videos gedreht zum Thema „Handykonsum“ und weiteres. Ich stimme nicht in allem mit ihm überein, aber die Medienkonsum-Themen finde ich sehr augenöffnend und bereichernd. Sie haben das Potential, aufzuwecken und auch nachhaltig etwas zu verändern.

Diesen Absatz tippe ich übrigens am nächsten Tag (Sonntag) am Laptop und ich bin stolz darauf, dass mein Handy weit weg liegt, so dass ich meine Ablenkung im Griff habe – und zugegeben – auch jetzt schweifen meine Gedanken ab zum Smartphone… Es könnte sich ja jemand gemeldet haben. Oder ich hab nen Termin vergessen – mein Smartphone erinnert mich ja immer fleißig an alles. Weil ich mir Termine schon lange nicht mehr merken kann – eine Folge des zu hohen Konsums an Social Media?

Warum sträubt sich eigentlich alles in mir drin, kurze Videos zu produzieren?

1. Kann ich dabei eh nicht das vermitteln was ich möchte

2. Komme ich damit überhaupt nicht in die Tiefe, die mir wichtig ist

3. Es fühlt sich einfach hohl und oberflächlich an. Und das bin ich nicht.

4.  Möchte ich vielleicht sogar Menschen anziehen, die ebenfalls diesem Trend NICHT hinterherlaufen wollen. Die vielleicht glücklich sind mit dem, was ich hier schreibe oder als Videos produziere. Weil es eben nicht dieser schnelllebigen Welt folgt, sondern sich Zeit nimmt, und damit auch Aufmerksamkeit schenkt.

Was ich nicht mehr will…

Ich merke, dass ich keine Lust habe, ständig funktionieren zu müssen, nur weil heute Dienstag ist und ich dienstags immer live gehe (was ich nicht tue, das war nur ein Beispiel). Ich bin dafür einfach nicht der Mensch. Ich habe gerne Kontakt mit Menschen, versteht mich nicht falsch. Ich liebe es, live zu gehen. Aber bitte nicht auf Knopfdruck, sondern nur dann, wenn mir danach ist. Genauso wie mir jetzt gerade danach ist, diese Zeilen hier in diesem Blogbeitrag zu verarbeiten.

Ich sehne mich zurück nach der Zeit, in der nicht alles durchgetaktet und vorgeplant war und sein musste. Wo man sich Zeit nahm, um ein Buch zu schreiben oder einen Film zu drehen… Oder… Ein Buch zu lesen…

Kennst du das?

Wie geht es dir damit? Schreib mir gerne in die Kommentare, was du darüber denkst. Ich freue mich von dir zu lesen.

Deine Marina

5 Kommentare

  1. Marie

    Den dritten Beitrag gelesen…:Du berührst mich und schreibst mir so aus der Seele!
    Und genau darauf müssen(jaja, auch dürfen 😉) wir achten: das wir uns wieder berühren! Ja, das geht auch mit Beiträgen und Videos. Ich danke dir ☺️

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    • Marina

      Danke für deinen Kommentar!😍 Es tut so gut, dass meine Texte Menschen erreichen und durch deine Rückmeldung weiss ich jetzt, dass ich nicht alleine damit stehe! Danke!🙏

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  2. Laila

    Mir geht es auch so. Ich finde es so schön wenn man sich auch mal ausnehmen kann das Handy weg zu legen, im hier und jetzt zu sein und den Moment genießen. Unsere Zeit wird schnelllebiger und es verändert sich enorm, Politik, social Media, schule etc… Ich hoffe wir finden unsere Blasenin der wir einfach sein können und uns mit Leuten austauschen die uns gut tun, so wie hier auf eine ehrliche, authentische Art und Weise…. Danke dafür ❤️

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  3. Lydia Betz

    Ich bin 60 Jahre und habe mehr als die Hälfte meines Lebens ohne Internet und Handy verbringen dürfen. Alles hat trotzdem super funktioniert, ich finde sogar, dass die Lebensqualität höher war, ohne dieses ständige Erreichbar sein müssen. Da ich jetzt im Ruhestand bin, lass ich das Handy gerne mal zu Hause und genieße die Zeit in der Natur mit meinen Pferden ohne gestört werden zu können. Und Bücher lese ich auch wieder, so wie früher…..Ich verstehe dich, liebe Marina.

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    • Marina

      Liebe Lydia,
      das ist euch meine Wahrnehmung. Unsere Lebensqualität war höher… Man war irgendwie noch mehr „bei sich“ und nicht so viel „im Aussen“. Die Fremdwahrnehmung war noch nicht wichtiger als die Eigenwahrnehmung…
      Gut, dass du da für dich entschieden hast. Weniger Handy ist ein Gewinn an Lebensqualität. Und mir der restlichen Zeit dann Fokus auf das, was einem wirklich wichtig ist.
      Dazu gehört auch zu lernen „Nein“ zu sagen. Zu den vielen Verlockungen, die uns tagtäglich bin unseren eigentlichen Zielen abbringen wollen.
      Ich glaub, zu dem Thema könnte ich auch noch mal was schreiben. 🙂
      Liebe Grüße!

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