In meinem heutigen Beitrag geht es um die Bindung zwischen Pferd und Trainer, da diese aus meiner Sicht unmittelbarer Bestandteil für qualitativ hochwertigen Unterricht darstellt.
Betrachtet man Reitschulen, in denen irgendein Reitlehrer mit z.B. Privatpferden arbeitet, bei denen keine oder nur wenig Bindung existiert, steigt die Gefahr von Unfällen und dem Trainer gehen wertvolle Interventionsmöglichkeiten verloren. Die Qualität des Unterrichts sinkt.
Einer meiner Grundsätze ist es, dass die Therapiepferde alle eine solide Bindung zu dem jeweiligen Trainer haben. Grundlage hierfür bietet das Natural Horsemanship, speziell der Bereich „Liberty“, also die Kontrolle des Pferdes in Freiheit, ohne am Seil festgehalten zu werden.
Auf der Natural Kids Ranch haben wir hierfür speziellen Mitarbeiterunterricht, bei dem es ausschließlich darum geht, die Trainer in ihrer Bindung zu den jeweiligen Pferden zu stärken und zu fordern.
Auf dieser Grundlage ist es möglich, z.B. auf eine Entfernung von 20m oder mehr mittels Körpersprache auf das Pferd einzuwirken, wenn z.B. ein Kind mit seinem Pony in Schwierigkeiten gerät oder eine Gefahrensituation droht. Dadurch dass das Pferd den Trainer als (ranghöheres) Herdenmitglied betrachtet, orientiert es sich am Trainer, wenn die Kommunikation zwischen Kind und Pferd misslingt.
Unfälle können so drastisch verringert werden, Kinder gestärkt werden, auch wenn sie z.B. eine Hilfe noch nicht zu 100% richtig ausführen können. Kleine Schritte aufs Ziel können so positiv verstärkt werden und das Kind sammelt Erfolgserlebnisse statt Frustrationen.
Gerade bei Kindern mit Förderbedarf ist diese wertvolle Bindung zwischen Trainer und Pferd wichtig, um bereits kleinste Erfolge mit einem entsprechenden positiven Feedback für das Kind zu versehen und dadurch Therapieerfolg zu ermöglichen.
Ich hoffe, dir hat mein Exkurs gefallen. Hast du ähnliche Beobachtungen gemacht? Oder bist du ganz anderer Meinung? Habe ich Aspekte vergessen, die wichtig sind erwähnt zu werden? Ich freue mich sehr über Feedback von dir unten in den Kommentaren!
Marina
Wie passend! Beim Dreh von Bibi und Tina wurde eine langjährige Natural Horsemanship-Kollegin zu ihrem Filmpferd interviewt. Sie beschreibt nochmal deutlich, wie sie auf Entfernung auf ihr Pferd einwirken kann, um der Schauspielerin mehr Sicherheit am Set zu ermöglichen.
Hier der Link zum Video:
https://www.youtube.com/watch?v=pPvO1NxOT6Q&index=1&list=UUK_RcWYm68C6iMAl9SNMeFQ
Deine Marina
Hallo Marina,
erstmal muss ich dir einen Lob für deinen echt schönen Blog geben. Das Thema in diesem Post finde ich besonders wichtig. Denn, wie du schon erläutert hast, steigt die Unfallrate sobald Trainer und Pferd keine Bindung zueiannder finden. Das Video finde ich gut ausgewählt, da noch mal alles auf den Punkt gebracht wird.
Ich lasse dir mal liebe Grüße da
Katha
Hallo liebe Katha,
vielen dank für dein Feedback! Ja, die Bindung zwischen Pferd und Trainer – damit steht und fällt im Prinzip alles. Wenn ich in der Lage bin als Trainer, mein Pferd auch auf Distanz gut zu kontrollieren, und wenn es mich als „sicheren Pol“ sieht und sich an mir orientiert, dann kann ich viel besser auf das Kind eingehen und auch schwierige Situationen sicher meistern. 🙂
Ich freue mich, dass dir mein Blog gefällt und danke für deine lieben Grüße,
Marina
Die Schulpferde des Stalls, wo ich im Urlaub reite, haben eine eingebaute Notbremse. Sagt der Reitlehrer: „Ho“, stehen sie alle.
Besonders eindrucksvoll war das zu beobachten, als unsere Reitgruppe mal beim Strandgalopp von einem Hund verfolgt wurde, der sich von Herrchen losgerissen hatte und mir dem wohl der Jagdinstinkt durchgegangen ist.
Die Schulis standen wie eine Eins, haben zwar etwas nervös den Hund im Auge bahalten, aber nichts gemacht, was ihre Reiter gefährdet hätte.
Die Privatpferde, die (mit ihren Besitzern) dabei waren, sind an der Gruppe vorbei geschossen und noch 100m weiter galoppiert bevor sie gemerkt haben, dass der Rest der Herde stehen geblieben ist und wohl doch keine ernst Gefahr drohte.
Hallo Katrin,
danke für deinen Beitrag!
Sicherlich kann man Pferde gut konditionieren, auch auf Kommandos – und das ist schonmal besser als keine Kontrolle… ich bin mehr ein Freund von echter Kommunikation zwischen Mensch und Pferd. Dann macht man sich auch nicht so abhängig von externen Personen 😉
Alles liebe
Marina