Weitergehen statt durchhalten – Wie du erkennst, dass ein Weg zu Ende ist (und wie du unangenehme Entscheidungen triffst)

1) Der Tabubruch
Ich sitze vor meinem Laptop und starre auf die E-Mail, die gerade eingetroffen ist.
„Sie sind für uns aktuell nicht einschätzbar…“
„liegt im Ermessen der Ausbildungsstätte…“
„Sie müssen Ihre bestandene Prüfung wiederholen…“
In mir zieht sich etwas zusammen. Der Atem wird flach. Ich klappe den Laptop zu und starre auf die Wand. Nichts Dramatisches im Außen – aber innen drin in mir ist es laut.
Ich weiß, dass Abstand mir hilft. Also nehme ich den Schlüssel, steige ins Auto, rolle langsam vom Hof. Ohne Ziel. Fahren sortiert meine Gedanken, gibt dem Chaos Struktur. Die Worte aus der Mail laufen in Schleife in meinem Kopf, aber plötzlich höre ich eine leise Erkenntnis zwischen den Zeilen: Es geht nicht um die sachliche Aussage, es geht nicht um das Fachliche. Es ist die Macht-Pose. Es ist die Art, WIE mir entgegengetreten und mit mir kommuniziert wird. Dies war kein Nicht „Kollegin auf Augenhöhe“, sondern „Institution belehrt Auszubildende“.
Auf der Webseite des Ausbildungszentrums stand früher Folgendes:
„Eine psychotherapeutische Beziehung beruht auf gegenseitigem Vertrauen und Respekt. Unser Mitarbeiter/innen halten sich an fachliche und ethische Regeln und unterliegen der ärztlichen Schweigepflicht. Sie achten die Würde eines jeden Menschen, der sich ihnen anvertraut. Die psychotherapeutische Behandlung soll Betroffenen einen ‚Schutzraum‘ zur Verfügung stellen, in dem sie als Mensch angenommen werden und Sicherheit erleben, um sich weiterzuentwickeln und Probleme aktiv zu lösen.“
Weiter schreiben Sie:
„Auch in der Ausbildung sind regelmäßige Qualitätskontrollen für uns eine Selbstverständlichkeit, ebenso wie das Ziel, jeden Ausbildungsteilnehmer individuell zu fördern und in allen Phasen der
Ausbildung zu unterstützen.“
Regelmäßige Qualitätskontrollen ja, aber Leistungen, ABerkennen, die bereits als bestanden kommuniziert wurden? Wofür ich schon mit meinen Kommilitonen das Bestehen gefeiert habe? Fun Fact: Die Zitate von oben sind auf der Webseite nicht mehr zu finden, seit die Geschäftsführung gewechselt und der eigentliche Gründer in Ruhestand gegangen ist…
Ich merke, wie etwas in mir sehr ruhig wird.
Nicht wütend. Nicht ängstlich. Ruhig.
Diese Art ruhig, die entsteht, wenn man etwas wirklich erkannt hat.
Vielleicht geht es hier gar nicht darum, ob ich „durchhalte“.
Vielleicht geht es darum, ob dieser Weg überhaupt noch mein Weg ist.
2) Was bisher geschah… (und warum das wichtig ist)
Ich bin ein Learnoholic. Ich liebe es zu lernen, zu bauen, zu verstehen. Das war schon so, als ich klein war.
Bereits in der Kindheit habe ich früh die eigenen Spuren gelegt
Ich war im Schwimmverein, habe gefochten, geturnt, Flöte gespielt. Von außen sah das aus wie „Sie fängt alles an, aber hält nichts durch, bricht alles ab“. Heute weiß ich: Exploration ist normal. Kinder müssen ausprobieren, um zu spüren, was zu ihnen passt. Transportiert wurde mir, dass ich nicht in Ordnung bin, weil ich auf der Suche nach meiner Passion einige Irrwege in Kauf nahm.
By the way: Flöte habe ich viele Jahre gespielt. Ich wollte dann irgendwann auf die Piccolo-Flöte wechseln – hatte dafür laut Lehrerin erst die Altflöte beherrschen müssen. Für meine kleinen Hände war die Altflöte viiieeel zu groß. Ich verlor nicht die Disziplin, ich verlor den Spaß – denn das Instrument passte mir schlicht körperlich nicht.
Und dann waren da die Pferde. Sie wurden zu meiner Konstante. Ich spürte: hier habe ich einen Zugang, den nicht alle haben. Es war, als würden sie mit mir sprechen. In ihren Augen lag ein Ja zu Beziehung, nicht nur zu Bewegung und zum geritten werden.
Parallel gab es zwei weitere Linien, die damals niemand als „Ausbildung“ wahrnahm – aber sie waren Signaturen dessen, wer ich bin:
-
AG Brettspiele: Wir hatten in der Schule verschiedene AG’s im Angebot. Ich habe mich für die AG Brettspiele angemeldet. Dort habe ich Regeln erfunden, Systeme gebaut, Dynamiken getestet. Heute nennt man das „Didaktik-Design“. Damals hieß es „Spiel erfinden“. Ich hab sogar ein eigenes Spiel rund um Pferde damals entwickelt… in der 5. Klasse…
-
Schülerzeitung: In der Schülerzeitung lernte ich richtig schreiben. Da ging es auch um kritische Punkte, die uns Schülerinnen und Schüler betrafen… Den Finger in die Wunde legen tue ich ja immer noch gern das eine oder andere Mal. Aber auch Geschichten erzählen, erklären, einordnen. Heute sind es Bücher, Kursmaterial, Blogposts – damals eben die Schülerzeitung.
Und dann natürlich nicht zu vergessen: mein Ur-Bild:
Ich spielte nicht Reitschülerin. Ich spielte Reitschule organisieren. Mit sechs Jahren.
Ich ordnete, wer wann reitet, sah, welches Kind mit welchem Pony stimmig ist, welche Übung wem gut tut. Andere „gaben Unterricht“, ich designte ihn. Nicht Bossy und bestimmend – sondern mit einer auffälligen Begabung.
Ich war nie die, die „nicht bleiben konnte“.
Ich war die, die baut, statt nur mitzuspielen.
Jugend & frühe Erwachsenenzeit: Enge Räume, weite Sehnsucht
Als ich älter wurde probierte ich viel aus, um meine Berufung zu finden. Kfz-Mechanik, Zahnarzthilfe, Buchhandel, Grafik-Design Studium mit Arbeit in einer Werbeagentur… Ich hab vieles begonnen – und gemerkt: diese Bereiche sind irgendwie zu eng, zu eindimensional. Dann kam die Sozialpädagogik. Mir begegnete eine unendliche Vielfalt, Denken, Verantwortung, Beziehung. Ich zog sowohl die Fachoberschule Sozialwesen durch, als auch das komplette Studium zur staatl. anerk. Dipl. Sozialpädagogin. Trotz 5 Wartesemestern, bei denen ich mich mit Nebenjobs über Wasser hielt. Nicht, weil ich „endlich mal durchhielt“, sondern weil es passte.
Ich machte mich noch während des Studiums selbstständig, entwickelte Konzepte, arbeitete mit Kindern, Ponys, Eltern. Ich bildete Pferde aus, schrieb Stundenbilder, schuf Umgebungen, in denen aus „Reitunterricht“ Beziehungsarbeit wurde. Nebenbei absolvierte ich weitere Weiterbildungen, die Einfluss in meine Arbeit nahmen – Mädchenarbeit, Sexualpädagogik, aber auch Betriebswirtschaft und alles rund um die Unternehmensführung. Alles, was mein Feld vertiefte, war für mich wichtig.
3) Reittherapie-Ausbildung: Das Zertifikat, das ich nicht brauchte
Irgendwann dachte ich: „Vielleicht sollte ich noch den Schein zur Reittherapie machen.“ Nicht aus der Not heraus – sondern aus diesem alten Schatten: „Man braucht Abschlüsse.“
Ich fuhr hin, war offen, bereit zu lernen. Und merkte schnell: 90 % dessen, was die Dozenten erklärten, wusste ich bereits… Es war zwischen ihnen und mir wie ein Gespräch auf Augenhöhe, aber wirklich Neues gelernt habe ich nicht. Ein Modul war neu, der Rest war mein Fundament, was ich schon Jahre zuvor gelebt habe. Aber gut, ich absolvierte die Ausbildung – Was fehlte zum Zertifikat?
Ein 4–6-Wochen-Praktikum.
Während ich seit mehreren Jahren bereits praktisch in Vollzeit mit mehreren Mitarbeitern – genau das tat, was das Praktikum abbilden sollte.
Ich haderte. Nicht fachlich – sondern mental.
Der alte Satz aus der Kindheit flüsterte: „Du brichst schon wieder ab…“
Bis ich an einem regnerischen Abend auf dem Parkplatz im Auto saß, wischende Scheiben, Hand am Lenkrad, und laut sagte:
„Ich bin hier fertig. Nicht weil ich aufgebe – sondern weil ich weiter bin.“
Ich bekam kein Zertifikat.
Aber ich bekam etwas viel Wertvolleres: Erkenntnis, Selbstachtung und Klarheit.
4) Meine Angst-Methode – und das „Canceln“
Ich entwickelte eine sanfte, beziehungsorientierte Art mit Angst zu arbeiten – tiefer als bloßes Flooding, anders als in sensu oder klassischen Desensibilisierungstechniken. Wirksam dort, wo Nervensysteme Beziehung brauchen, nicht Konfrontationsdrill. Wo es um Individualität ging und nicht um ein Überstülpen einer Methode, die bei vielen, aber eben nicht allen, Menschen funktioniert.
In besagter Ausbildung saß ich vor einiger Zeit in einem Seminar über Angst. Ich versuchte, darüber zu sprechen, was ich entdeckt und entwickelt hatte – ich wurde hart angegangen. Nicht, weil es nicht funktionierte, sondern weil es nicht in das Raster passte. Ich habe zukünftig so zu arbeiten, wie es die Manuale vorsehen – überhaupt ist das Arbeiten nach Manualen das Nonplusultra. Eigentlich bist du nur noch der Erfüllungsgehilfe der Autoren, die diese Bücher verfasst haben… Das tat weh. Ich zog mich zurück. Nicht aus Schwäche, sondern weil ich spürte: „Ich bin meiner Zeit voraus – und ich muss meinen Ansatz schützen.“
Zehn Jahre wirkte ich still weiter. Naturalkids® wurde tiefer, klarer, wirksamer.
5) KJP: noble Absicht, systemische Reibung – und die Mail, die alles klärte
Später kam der Impuls: „Ich führe die KJP Ausbildung zu Ende.“
Ein Glaubenssatz mischte mit: „Du kannst nicht 20.000 € für eine Ausbildung zahlen und sie dann nicht beenden…“
Und eine noble Absicht: „Wenn ich mit der Krankenkasse abrechnen kann, können sich mehr Familien meine Arbeit leisten.“
Die Realität:
-
Ich dürfte nicht so mit Angst arbeiten, wie ich es entwickelt habe – Standards vor Beziehung.
-
Die Vergütung würde nicht tragen, was ich an Tiefe und Verantwortung reingebe.
-
Der Umgang: nicht Kollegialität, sondern Hierarchie.
-
Und dann: die Zwischenprüfung, die ich bereits 2011 bestanden hatte, solle ich nochmal machen – „liegt im Ermessen…“, „Sie sind für uns aktuell nicht einschätzbar…“
Ich fragte sachlich nach Grundlagen, Ordnungen, Gremien. Ich bekam Antworten im Tonfall oben → unten.
Wie bereits geschrieben liegt es in unserem Ermessen, als ihre Ausbildungsstätte. Sie können es gerne rechtlich prüfen lassen. Wenn Sie bei uns weiter die Ausbildung machen wollen, kommen Sie um die Zwischenprüfung nicht herum. Falls Sie die Zwischenprüfung noch ablegen wollen, kontaktiert Sie mich zur Verabredung eines persönlichen Gesprächs vorab. Wir werden Sie sonst nicht weiter ausbilden.
Da war der Punkt erreicht, an dem meine 44-jährige Version leise sagte:
Das ist nicht das Richtige für dich. Du brauchst nicht dein altes Trauma des „Du brichst wieder ab“ befriedigen, das dir als Kind eingeredet wurde. Du darfst loslassen.
Weil Wirksamkeit einen Rahmen braucht, der mich nicht klein macht.
Die Mail von Frau S. hat meine Entscheidung nicht verursacht.
Sie hat sie sichtbar gemacht.
6) Der eigentliche Lernschritt: Abbrechen vs. Weitergehen
Früher dachte ich, „Abbrechen“ sei Schwäche.
Heute weiß ich:
-
Manchmal ist Weitergehen Selbstverrat, wenn der Weg nicht (mehr) deiner ist.
-
Manchmal ist Gehen Führung, weil du deiner Wahrheit folgst.
Ich habe nie „alles abgebrochen“.
Ich habe Konstantes durchgezogen:
-
Pferde – Beziehung als Lebenslinie.
-
Brettspiel-AG – Systemdenken, Regeln entwerfen, heute Didaktik-Design.
-
Schülerzeitung & Schreiben – Worte als Wirkort; heute Bücher, Kursmaterial, Blogposts.
-
Reitschule spielen (als Organisatorin) – heute Reitpädagogik-Konzepte, Stundenbilder, Lernwelten.
Ich war nie sprunghaft. Ich war erfinderisch.
Ich blieb – dort, wo ich wachsen konnte.
7) Werte-Wende
Was ich aus dieser Erfahrung für mich lernen konnte ist, dass ich stark Werte-orientiert arbeite und lebe.
-
Frei arbeiten statt standardisiert abarbeiten. Ich möchte die Freiheit haben, mich auf mein Individuum einzustellen und so zu arbeiten, dass er oder sie die bestmögliche Version seiner selbst sein oder werden kann.
-
Bindung vor Methode – Pferd, Kind, Mensch als System. Mir ist es wichtiger, Beziehungsfähigkeit zu etablieren und stabilisieren, als irgendwelche Methoden durchzudrücken, weil etwas Externes mir das Vorschreiben will.
-
Wertschätzung als Grundlage – fachlich, menschlich, auch finanziell. Ich möchte für meine Arbeit wertgeschätzt werden. Nicht durchs System, sondern von Menschen, die den Wert meiner Arbeit sehen und anerkennen.
-
Augenhöhe statt Hierarchie, Transparenz statt Willkür. Ich möchte meinen Kunden auf Augenhöhe begegnen und transparent arbeiten — mit echter Beziehung, Echtheit und Respekt. Nicht mit Autorität, die aus Hierarchie kommt, sondern aus Vertrauen und Kompetenz.
Ich will nicht, dass jemand kommt, weil „die Kasse das zahlt“.
Ich will, dass jemand kommt, weil er mich will – meine Haltung, meine Art, meine Wirksamkeit.
Das ist nicht exklusiv. Das ist klar.
8) Der Moment der Entscheidung
Ich parke und stelle den Motor aus. Draußen ist es immer noch kalt, im Auto hat die Sitzheizung es mir kuschelig warm gemacht. Ich lege die Stirn kurz aufs Lenkrad. Dann steige ich aus, gehe zum Stall. Ein Pony schnaubt, legt den Kopf an meine Schulter. Mein Puls wird ruhig.
Kein Drama. Kein Sieg. Kein Kampf.
Nur dieser Satz, ganz still:
Ich gehe nicht weg. Ich gehe weiter.
9) Woran du erkennst, dass dein Weg zu Ende ist
Nimm dir die folgenden 7 Punkte zu Herzen und fühl mal in dich rein.
Nicht mit dem Kopf zuerst.
Sondern mit dem Teil in dir, der weiß.
Der schon immer wusste.
Jeder Punkt ist eine Frage an deine innere Wahrheit — nicht an dein Pflichtgefühl.
1. Passung
Macht dich der Rahmen größer oder kleiner?
Ein gesunder Weg lässt dich wachsen.
Er schenkt dir Spielraum, Tiefe, Reife, Würde.
Er lädt dich ein, mehr du zu werden.
Ein unpassender Rahmen dagegen zieht dich zusammen.
Du wirst leiser. Angepasster.
Du passt dich an den Rahmen an — statt dass der Rahmen sich an dich anschmiegen darf.
Wenn du spürst, dass du kleiner wirst, um zu bleiben,
ist es kein „Aufgeben“.
Es ist Selbstschutz.
2. Lernkurve
Wächst du — oder drehst du dich im Kreis?
Es gibt zwei Arten des Lernens:
✅ Lernen, das dich weiterbringt
❌ Lernen, das dich nur beschäftigt
Wenn du Inhalte wiederholst, die du längst verkörperst,
wenn du Begriffe und Prinzipien aus deinem Alltag schon kennst,
wenn du eigentlich innerlich da sitzt und denkst:
„Ich habe hier schon vor Jahren gestanden.“
Dann ist dein Weg schon weiter als das System, das dich prüft.
Manchmal ist das kein Zeichen von Arroganz.
Sondern von Reife.
3. Werte
Kannst du du sein? Oder müsstest du dich verbiegen?
Es gibt Dinge, die sollten nie verhandelbar sein:
-
Menschlichkeit
-
Respekt
-
Integrität
-
Klarheit
-
Augenhöhe
-
Würde
Wenn du dich klein machen musst,
wenn du funktionieren musst, statt wirken zu dürfen,
wenn Anpassung mehr verlangt wird als Echtheit —
Dann zahlst du einen Preis, den kein Zertifikat wert ist.
Reife ist, zu gehen, bevor du dich verlierst.
4. Wirksamkeit
Beflügelt dich der Rahmen — oder fesselt er dich?
Es gibt Orte, an denen deine Arbeit tiefer wird.
Und es gibt Orte, an denen deine Arbeit austrocknet,
weil du in vorgefertigte Formen gegossen werden sollst.
Du weißt, dass du am falschen Ort bist, wenn du spürst:
„Ich werde hier nicht besser.
Ich werde nur angepasster.“
Echte Wirkung braucht Freiheit.
Nicht Erlaubnis.
5. Ökonomie
Zahlen Zeit, Geld und Nerven auf Wirkung ein — oder fressen sie sie auf?
Viele bleiben zu lange,
weil sie schon so viel investiert haben.
Doch Geld ist erneuerbar.
Zeit nicht.
Lebenskraft auch nicht.
Wenn das System dich mehr kostet, als es dir gibt —
nicht nur finanziell, sondern emotional, körperlich, seelisch —
dann ist der Preis zu hoch,
auch wenn du „schon so viel reingesteckt hast“.
Es heißt nicht „ich werfe alles weg“.
Es heißt
„Ich investiere nicht weiter in etwas, das mich aufbraucht.“
6. Motiv
Bleibst du aus Liebe — oder aus Angst?
Es gibt zwei Arten von Gründen zu bleiben:
ECHTE Gründe:
-
Freude
-
Verbundenheit
-
Mission
-
Wachstum
-
innerer Ruf
GEFANGENHALTENDE Gründe:
-
Angst, zu scheitern
-
Angst, bewertet zu werden
-
Scham, „abzubrechen“
-
Pflichtgefühl
-
Loyalität, die dich verletzt
Wenn du bleibst, weil du denkst „Ich muss“,
dann gehst du längst nicht mehr vorwärts —
du hältst fest, was dich hält.
Mut ist nicht „durchhalten um jeden Preis“.
Mut ist zu spüren:
„Ich bin hier fertig.“
und trotz Angst weiterzugehen.
7. Körper
Was sagt dein Nervensystem — über Wochen?
Nicht einzelne Momente.
Nicht ein schlechter Tag.
Wochen.
Fühlt dein Körper sich so an wie:
-
offen
-
neugierig
-
ruhig
-
inspiriert
-
lebendig
-
klar
oder eher:
-
flach und ausgedünnt
-
eng und angespannt
-
schwer im Brustkorb
-
müde im Herzen
-
gereizt
-
dauerhaft auf habacht
Der Körper lügt nicht.
Selbst dann nicht, wenn der Kopf versucht, „vernünftig“ zu sein.
Wenn dein Nervensystem schon längst gegangen ist,
komm mit.
Zusammenfassung
Wenn 5 von 7 Punkten für „gehen“ sprechen, dann ist es kein Abbruch.
Es ist Weitergehen.
Es ist Reife.
Es ist Selbstführung.
Es ist Würde.
Du musst nicht bleiben, um wertvoll zu sein.
Du darfst gehen, weil du wertvoll bist.
10) Mein Fazit (und vielleicht auch deins)
Ich habe viel angefangen – und viel gefunden.
Ich habe aufgehört – da, wo ich fertig war.
Ich bin geblieben – da, wo ich wuchs.
Ich brauche keinen Stempel, um echt zu sein.
Ich habe Räume gebaut, in denen echte Veränderung passiert.
Und falls du gerade an einer ähnlichen Schwelle stehst, nimm diesen Satz mit:
Du musst nicht bleiben, um wertvoll zu sein.
Du darfst gehen, weil du wertvoll bist.
Erzähl mir gern deine Geschichte.
Welche Wege hast du losgelassen – nicht, weil du aufgegeben hast, sondern weil du herausgewachsen bist?
Ich lese. Wirklich.
0 Kommentare