Falltraining – Ein MUSS für jede Anfängergruppe

„Falltraining wird überbewertet!“- das hört man immer wieder. Wie wichtig dies jedoch ist, möchte ich in meinem heutigen Artikel erläutern.

Die Angst vor dem Runterfallen blockiert Kinder oftmals und lässt Muskeln verkrampfen, die einen gelösten Sitz verhindern. Anstatt am Sitz zu korrigieren, empfehlen wir, die Ängste unter die Lupe zu nehmen.

Kinder lernen durch die Übung „richtig zu fallen“. Ihr Gedächtnis speichert Bewegungsabläufe im Gehirn und kann diese anschließend unbewusst abrufen. Sollte es dann tatsächlich zu einem „Ernstfall“ kommen (und sei es nur, dass das Kind im Trab oder in einer Kurve die Balance verliert), wird der Körper sich an die Bewegung erinnern und diese unbewusst in den Bewegungsablauf beim Fallen implementieren.

Reitschulen, die kein Falltraining anbieten, sparen die Zeit an der falschen Stelle. Ist das Kind z. B. motorisch entwicklungsverzögert oder hat es Probleme in diesem Bereich, ist es umso wichtiger, das richtige Fallen (durchaus auch vom stehenden oder Schritt gehenden Pony) zu üben. Und zwar so lange, bis die Bewegung flüssig und routiniert durchgeführt wird.

Ein zweiter wichtiger Aspekt ist, dass den Kindern auch die Angst vorm Fallen genommen wird. Wer schon 30x kontrolliert gefallen ist, der weiß, dass es nicht schlimm ist und kann entsprechend gelöster in der Reitstunde auf dem Pony sitzen.

Mein Team und ich haben das Falltraining auf der Natural Kids Ranch als Pflichteinheit für jedes Kind mit in das Curriculum aufgenommen.  Spielerisch wird es in die Erlebniswelt eingebaut  – so plumpsen die Kinder immer wieder aus unterschiedlichen Höhen und alle kichern und haben Spaß.

Fazit: Falltraining bietet Vorteile!

  •  Es nimmt die Angst vorm Fallen, das Kind sitzt dadurch lockerer und gelöster auf dem Pony – mühsame Sitzkorrekturen entfallen
  • Das Gedächtnis des Kindes speichert die Fallbewegung ab. Im Ernstfall ruft das Gehirn dann automatisch die routinierte Bewegung ab, die es gelernt hat.
  • Es macht ganz einfach Spaß!

Mich würde deine Meinung zu dem heutigen Artikel interessieren. Schreib einfach einen Kommentar, was du darüber denkst, wie wichtig es dir wäre, dass dein Kind das richtige Fallen lernt, und unbedingt auch, wenn ich wichtige Aspekte vergessen habe, die für das Falltraining sprechen.

4 Kommentare

  1. Astrid Werner

    Früher gab es schon den Spruch: wer Rollschuhfahren lernen möchte, muss auch lernen, wie man fällt. Mit dem Reiten ist es dasselbe, wenn nicht wesentlich wichtiger, weil das Fortbewegungsmittel sich ja nicht fest verschraubt an den Füßen befindet, sondern… nun ja: sich weiter bewegt und das kann böse ins Auge gehen.

    Je weniger Angst ein Kind vor dem Fallen hat, je sicherer und bestärkter es in sich selbst ist, desto geringer ist die Verletzungsgefahr im Ernstfall.

    Ein absolut wichtiges Thema und ich finde es toll, dass das ebenso wie das Herangehen an das Pferd Teil des Unterrichts ist, der immer wieder wiederholt wird!

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    • Marina Lange

      Liebe Astrid,
      dankeschön für deinen Kommentar. In meiner Laufzeit traf ich immer wieder auf überraschte Eltern, denen das Falltraining im Reitunterricht fremd war. Und ich habe als Kind auch nie dergleichen erlebt.
      Liebe Grüße, Marina

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  2. Maike N.

    Hallo .
    Mich würden zu dem thema praktische Beispiele interessieren. Braucht man z.b. eine matte fürs falltraining? Ich hab das selber auch noch nie gemacht, würde das aber mit meinen Schülern gerne machen, traue mich aber nicht so richtig ran weil ich eben nicht genau weiß, wie ich das anfangen soll. Vielleicht hast du ja einen tip für mich?
    Viele grüße, maike

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    • Marina L.

      Hallo Maike,

      vielen Dank für deinen Kommentar und dein Interesse. 🙂
      Um auf deine Frage einzugehen: nein, eine Matte ist nicht notwendig. Ein normaler Hallenuntergrund/Wiese reicht völlig aus. Wir trainigen das richtige Fallen mittels Trockenübungen, die immer wieder einstudiert werden und kontrolliertem „Fallen“ vom Pferd. Im Internet kannst du viele Tipps und Anregungen finden, welche dir Ideen geben. Liebe Grüße von Astrid (Webmaster)

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