So läuft ein typischer Naturalkids®-Tag ab – Ein Blick hinter die Kulissen

Wenn Menschen zum ersten Mal von Naturalkids® hören, stellen sie sich oft so etwas wie klassischen Reitunterricht mit ein bisschen Kinderspielerei vor. Vielleicht mit ein paar Ponys, einem Stuhlkreis – und am Ende wird einmal im Kreis geritten.

Aber Naturalkids® ist kein Ponyreiten mit Basteltisch.
Es ist ein pädagogisch fundiertes Erlebnisfeld, das Kinder stärkt, Pferden gerecht wird und dabei so spielerisch wirkt, dass man die Struktur dahinter fast übersieht. In diesem Blogbeitrag hab ich schon darüber berichtet, was Naturalkids® eigentlich alles ist und was wir tun.

Und obwohl unsere Einheiten meist nur 45 Minuten dauern, steckt in dieser kurzen Zeit mehr Wirkung, als viele vermuten: Beziehung, Bewegung, Selbstwirksamkeit, Achtsamkeit – und manchmal ein kleines Abenteuer, das Kindern lange in Erinnerung bleibt.

Was dabei alles passiert?
In diesem Artikel werfen wir gemeinsam einen Blick hinter die Kulissen – und zeigen dir, wie aus 45 Minuten Naturalkids® mehr wird als ein bisschen Ponyreiten.

1. Ankommen & Einstimmen

Warum wir bewusst langsam starten – und wie Sicherheit von Anfang an entsteht

Ein typischer Naturalkids®-Tag beginnt nicht mit „Helm auf und los“.
Er beginnt mit Ankommen. Und das meinen wir wörtlich.

Ein typischer Naturalkids® Tag

Gerade Kinder kommen oft aus einem vollen Alltag: Schule, Hektik, vielleicht noch ein Streit mit dem Geschwisterkind auf dem Parkplatz oder Unsicherheit, weil heute „Ponytag“ ist und sie nicht wissen, was auf sie zukommt.
Deshalb ist unser erster Schritt immer: Tempo rausnehmen.

Rituale zum Ankommen

Damit die Kinder sich sicher fühlen, haben wir feste Begrüßungsrituale

Diese Rituale geben Halt, auch schüchternen oder neuen Kindern.
Sie schaffen Verbindung – zur Gruppe, zur Reitpädagogin, zum Ort und nicht zuletzt: zum eigenen Körper.

Elternraum statt Zuschauertribüne

Ein Punkt, der oft unterschätzt wird:
Wo Eltern während der Einheit sind, macht einen großen Unterschied.

Bei Naturalkids® gibt es keinen „Zuschauerbereich“, wo Eltern jeden Schritt kommentieren können. Stattdessen gibt es einen geschützten Raum für Kinder – und einen Ort für Eltern, an dem sie sich zurückziehen können.

Das stärkt nicht nur die Eigenverantwortung der Kinder, sondern bringt auch den Eltern oft eine wertvolle Pause – und später ganz neue Gespräche auf Augenhöhe.

2. Kontaktaufnahme mit dem Pony

Warum wir nicht einfach „loslegen“ – und wie Beziehung wirklich beginnt

Viele Kinder kennen Pferde nur aus Geschichten, YouTube-Videos oder von einem Ponyhofbesuch, bei dem sie auf ein gesatteltes Pony gesetzt wurden – ohne vorherige Begegnung.

Bei Naturalkids® läuft das anders.
Bevor überhaupt eine Bürste in die Hand genommen wird, nehmen wir uns Zeit für das, was eigentlich zählt: Verbindung.

Beobachten statt losstürmen

Die Kinder lernen, Pferde zu beobachten:
Was macht das Pony gerade? Wie fühlt es sich wohl? Möchte es näher kommen oder lieber Abstand halten?

Wir stellen Fragen wie:
„Was meinst du – freut sich das Pony gerade?“
„Was könntest du tun, damit es gern bei dir ist?“

So lernen Kinder schon ganz nebenbei:

  • Körpersprache wahrzunehmen

  • sich in ein anderes Lebewesen hineinzuversetzen

  • achtsam zu handeln statt zu funktionieren

Bindung statt hektischem Bürsten

Pferdepflege ist für viele Kinder ein Highlight – aber auch eine große Herausforderung.
Ein wuseliges Kind, ein sensibler Rücken, eine Bürste zu viel – schon ist das Pony gestresst.

Deshalb legen wir bei Naturalkids® Wert auf sanfte Kontaktaufnahme:
Das Pony darf mitreden. Wenn es zeigt, dass etwas zu viel ist, dann respektieren wir das.

Wir zeigen den Kindern, wie sie die Reaktion des Ponys lesen und deuten können – statt „einfach zu machen“.

Mit dem Pony, nicht nur am Pony

Das Besondere bei Naturalkids®:
Die Ponys sind aktive Teilnehmer.
Sie sind nicht einfach nur „da“, während die Kinder üben.

Schon bei der Vorbereitung achten wir darauf, dass Pony und Kind zueinander passen – und dass Beziehung vor Funktion steht.
Wer sein Pony achtsam vorbereitet, baut nicht nur Sicherheit auf, sondern auch Selbstvertrauen.

3. Bodenarbeit, Führtraining & Spiele

Warum nicht das Reiten, sondern das Miteinander im Mittelpunkt steht

Der Reitunterricht beginnt bei uns nicht mit dem Aufsteigen – sondern mit dem, was davor passiert: der gemeinsamen Arbeit am Boden.

Denn genau hier lernen Kinder das, was sie später auch auf dem Pferd brauchen:
Verantwortung übernehmen, Körpersprache lesen, sich klar ausdrücken – und dabei einfühlsam bleiben.

Die unsichtbare Pädagogik hinter jeder Übung

Was auf den ersten Blick aussieht wie ein Spiel, folgt bei Naturalkids® einem klaren pädagogischen Konzept.

  • Führtechnik-Training ist dabei zum Beispiel nicht einfach „Führen lernen“ – sondern das Üben von Klarheit, Grenzen und Vertrauen.
  • Körpersprachenspiele zeigen den Kindern: Ich kann auch ohne Worte verstanden werden.

Jede Übung ist darauf ausgerichtet, Selbstwirksamkeit zu stärken – also das Gefühl: „Ich kann etwas bewirken.“

Selbstwirksamkeit spüren – auch ohne zu reiten

Viele Kinder erleben im Alltag Frust: Schule ist anstrengend, Eltern sind gestresst, Freundschaften wackeln.
Bei Naturalkids® erleben sie das Gegenteil:

  • Mein Pony reagiert auf mich

  • Ich darf etwas ausprobieren – und bekomme sofort Rückmeldung

  • Ich bin nicht falsch, wenn ich anders bin

Das stärkt nicht nur das Selbstvertrauen, sondern auch die Verbindung zum Tier.

Warum das Reiten nicht das Ziel, sondern ein möglicher Weg ist

Viele Eltern – und auch angehende Reitpädagog:innen – sind überrascht, wenn sie zum ersten Mal bei Naturalkids® erleben, dass bei uns nicht jede Einheit mit Reiten endet. Und das ist ganz bewusst so.

Entwicklung vor Druck – Kind & Pony im Fokus

Ein Kind muss nicht reiten, um bei uns etwas zu lernen.
Und ein Pony muss nicht geritten werden, um wertvoll zu sein.

Bei Naturalkids® geht es darum, die Entwicklung und Sozialisation des Kindes zu fördern – und zwar im Kontakt mit einem Lebewesen, das Rückmeldung gibt, ohne zu bewerten. Das Reiten ist dabei oft ein logischer nächster Schritt, aber kein Muss.

Erst wenn ein Kind die nötige Balance, Konzentration und Körperspannung mitbringt – und sich im Miteinander mit dem Pony sicher fühlt, wird der Weg aufs Pony möglich.
Und selbst dann reiten wir:

  • ohne Trense,

  • ohne Sattel,

  • und immer mit dem Blick auf das Gefühl, nicht die Form.

Freies Reiten? Nur mit tragfähiger Grundlage

Frei reiten ist bei Naturalkids® kein Selbstzweck – sondern ein Vertrauensbeweis.
Es kommt erst dann zum Einsatz, wenn Kind und Pony gemeinsam bereit sind.

Vorher steht:

  • Geführtes Reiten in der Gruppe

  • Reiten mit Impulsen aus der Bodenarbeit

Ein Kind, das versteht, wie das Pony denkt und fühlt, wird nicht „draufgesetzt“, sondern darf wachsen – Schritt für Schritt.

Reiten als angenehmer Nebeneffekt

Viele Kinder erzählen zuhause, dass sie „beim Reiten“ waren.
Und das stimmt – aber sie meinen nicht nur das Sitzen auf dem Pony, sondern das gesamte Erleben:

  • Wie sich das Pony anfühlt

  • Wie sie gelernt haben, mit Körpersprache zu lenken

  • Wie stolz sie waren, eine Aufgabe zu lösen

Genau das ist der Kern von Naturalkids®:
Ganzheitliche Förderung durch Beziehung.
Und das Reiten?
Ist dann einfach die Kirsche auf dem Sahnehäubchen.

4. Abschluss & Integration

Warum Reflexion zum pädagogischen Prozess gehört – auch bei kleinen Kindern

Was bei vielen klassischen Angeboten einfach mit einem „Tschüss, bis nächste Woche!“ endet, ist bei Naturalkids® ein bewusster Teil der Einheit: der Abschluss.

Denn Lernen ist kein Zufall. Es entsteht durch Erfahrung und durch die Möglichkeit, diese Erfahrung zu reflektieren – kindgerecht, spielerisch und leicht.

Abschiedsrituale, die wirken

Wir nutzen feste Rituale, um den Tag rund zu machen.
Sie helfen den Kindern, das Erlebte einzuordnen – und emotional zu verankern.

Diese Rituale stärken nicht nur die Verbindung zwischen Kind und Tier – sie fördern auch soziale Kompetenz, emotionale Selbstregulation und Wertschätzung.

Elternkommunikation als Teil des Konzeptes

Eltern stehen bei uns nicht mit dem Thermobecher frierend am Rand – sondern werden, wenn gewünscht, eingebunden.
Wir erklären in kurzen Gesprächen:

  • Was ihr Kind erlebt hat

  • Was es gelernt hat

  • Warum vielleicht nicht geritten wurde

Das schafft Vertrauen – und oft auch Aha-Momente:
Viele Eltern berichten, dass ihre Kinder zuhause ruhiger, gelöster oder selbstbewusster wirken – ganz ohne „Ponyreiten“ im klassischen Sinn.

Mini-Transfer in den Familienalltag

Die Reflexion endet nicht an der Stallkante:
Oft entstehen kleine Brücken in den Alltag – z. B. wenn ein Kind zuhause sagt:

„Ich war heute mutig – wie beim Ponyführen!“

Das sind genau die Momente, in denen du als Reitpädagog:in weißt:
Es hat funktioniert.

5. Hinter den Kulissen – ein typischer Naturalkids® Tag: Was oft übersehen wird

Warum bei Naturalkids® nichts dem Zufall überlassen wird – auch wenn es locker wirkt

Für Außenstehende wirken unsere Einheiten oft spielerisch, leicht, fast schon „einfach“.
Doch genau das ist das Ergebnis einer durchdachten Planung – mit einem klaren pädagogischen und sicherheitsrelevanten Fundament.

Pädagogische Planung: Jeder Schritt mit Sinn

Bevor überhaupt ein Pony geputzt oder ein Kind den Stall betritt, haben unsere Reitpädagog:innen bereits:

  • den aktuellen Entwicklungsstand der Kinder bedacht,

  • die Gruppenkonstellation geprüft,

  • passende Ponys ausgewählt,

  • einen klaren roten Faden für die Einheit erstellt – mit pädagogischem Ziel,

  • und ggf. Alternativen vorbereitet, falls ein Kind einen schlechten Tag hat.

Denn unser Anspruch ist es, Entwicklung gezielt zu fördern, nicht einfach irgendetwas mit Pferden zu machen.

Raumgestaltung & Materialwahl

Auch der Raum spielt mit:
Ob Spielmaterial, Requisiten oder die räumliche Struktur – alles ist so gewählt, dass die Kinder:

  • sich sicher,

  • emotional angenommen,

  • und handlungsfähig fühlen.

Beispiel: Ein bewusst gesetzter „Ruhe-Ort“ mit Kuscheldecke kann für ein überreiztes Kind Gold wert sein – auch wenn er kaum auffällt.

Ponywahl mit Bedacht

Nicht jedes Pony passt zu jeder Einheit oder jedem Kind.
Unsere Ponys werden nicht „eingesetzt“, sondern eingeladen, Teil der Einheit zu sein – immer mit Blick auf:

  • ihre Tagesform,

  • ihre Beziehung zu den Kindern,

  • und ihr individuelles Temperament.

Diese tiergerechte Sichtweise ist ein zentrales Element von Naturalkids® – und unterscheidet uns deutlich von klassischen Reitschulen.

Sicherheit, Notfallpläne & Emotionscoaching

Unsere Reitpädagog:innen sind geschult in:

  • Notfallmanagement (Was tun bei Sturz, Angst oder Konflikten?)

  • Emotionscoaching (Wie begleite ich Wut, Angst, Schüchternheit sinnvoll?)

  • Elternkommunikation (Wie erkläre ich, warum etwas nicht stattgefunden hat?)

Diese Professionalität bleibt oft unsichtbar – aber sie ist die Grundlage für die Gelassenheit, die Naturalkids®-Angebote ausstrahlen.

6. Was bleibt – und was uns besonders macht

Warum ein typischer Naturalkids®-Tag mehr bewirkt als nur Reiten lernen

Viele Eltern erzählen nach der ersten oder zweiten Einheit:
„Mein Kind ist irgendwie… anders. Ruhiger. Selbstbewusster. Zufriedener.“

Was sie beschreiben, ist das Ergebnis eines Angebots, das weit über Ponyreiten hinausgeht.
Denn das, was bei Naturalkids® passiert, hat Tiefenwirkung.

Reiten als Nebeneffekt – nicht als Hauptziel

Die Kinder erzählen zuhause, dass sie „Pferde versorgt“, „mit dem Pony gespielt“ oder „einen Schatz gefunden“ haben.
Sie sprechen von Abenteuern, von Mutproben, von Freundschaften.

Fast nie sagen sie: „Ich hatte Reitunterricht.“

Und das ist gut so.
Denn in Wahrheit haben sie:

  • Körpersprache gelernt,

  • sich in Geduld geübt,

  • Teamwork erlebt,

  • Verantwortung übernommen
    – und dabei ganz nebenbei die Grundlagen für gutes, sicheres Reiten gelegt.

Elternfeedback: Stolz, Entlastung & Vertrauen

Was Eltern oft berichten:

  • „Mein Kind war danach so stolz, dass es das Pony allein geführt hat.“

  • „Es war das erste Angebot, wo mein Kind nicht Angst hatte.“

  • „Ich war richtig erleichtert – ich musste nicht dabei sein, und mein Kind war in guten Händen.“

Naturalkids® ist ein Raum, in dem sich Kinder – und ihre Eltern – sicher fühlen dürfen.
Und genau das macht unsere Arbeit so besonders.

Neugierig geworden?

Wenn du beim Lesen gespürt hast, dass Naturalkids® mehr ist als ein Reitangebot –
dass es ein Ort ist, an dem Kinder wachsen, Verantwortung übernehmen und echte Beziehung erleben –
dann wirst du den Naturalkids® Club lieben.

Dort begleite ich Reitpädagog:innen, Reittherapeut:innen und Menschen mit Herz für Pferd & Kind dabei,
pädagogisch fundierte Angebote zu gestalten, die wirklich einen Unterschied machen – für Kinder, Eltern und Ponys.

Aktuell ist der Club geschlossen, weil mein Fokus ganz bei den aktiven Teilnehmer:innen liegt.
Aber du kannst dich hier ganz unverbindlich auf die Warteliste setzen lassen:

Zur Warteliste für den Naturalkids® Club

So verpasst du nicht, wenn sich die Türen wieder öffnen – und bekommst vorab schon exklusive Einblicke, Tipps und Inspiration für deinen Weg.

Ich freu mich, wenn wir uns dort begegnen!
Herzliche Grüße
Marina

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